Wir mussten Demokratie lernen...

Wir mussten Demokratie lernen...

Auch dieses Jahr ist es der Geschichtsfachschaft gelungen, die Zeitzeugengespräche am 8. Mai, dem Tag der Befreiung, anzubieten.

Gemeinsam mit ihren Geschichtslehrern überlegten sich die Abschlussjahrgänge bereits im Vorfeld mögliche Fragen an die Experten und bereiteten die Gespräche vor. In klassenübergreifenden Gruppen wurden die Lernenden nach Zufallsprinzip unterschiedlichen Zeitzeugen zugeteilt, die von ihren wertvollen Erfahrungen aus der Vergangenheit berichteten. Die Schülerinnen und Schüler hatten eine Doppelstunde lang die Gelegenheit, zwei unterschiedliche Zeitzeugen zu deren Leben während des Nationalsozialismus, die Erfahrungen im 2. Weltkrieg und in der Nachkriegszeit zu befragen. Dabei stellten sie fest, dass Geschichte subjektiv erlebt und wahrgenommen wird. Herr Gereit, dessen Vater von 1945-1972 Direktor des Berliner Olympiastadions war, Frau Speike, die eine bewegende Fluchtgeschichte aus dem Osten hatte und Herr Ebmayer, der sich an viele Einzelheiten aus seiner Kindheit erinnerte, berichteten aus drei Perspektiven. Aussagen, wie zum Beispiel ,,der Nationalsozialismus war damals Pflicht“ oder ,,wir mussten in der Grundschule eine Aufsatz dazu schreiben, ob wir für den totalen Krieg sind, obwohl wir nicht mal wussten, was damit gemeint war“ gaben lebensnahe Einblicke in die Kindheit der Zeitzeugen. Besonders spannend fanden die Lernenden unter anderem die Antworten auf die Fragen, ,,inwieweit die Teilnahme bei der Hitlerjugend das spätere Leben/ Denkweise der Zeitzeugen beeinflusst hat, wie politisch der Unterricht war, wie der Krieg vonstatten ging und welche Verluste es gab...“

Auch Botschaften gab es an die jetzigen Jugendlichen  ,, Demokratie ist nicht, das zu machen, was man will. Demokratie ist, Dinge vernünftig anzugehen und Jawoll zu sich selbst und nicht zu einem Befehlshaber sagen zu können. Wir mussten Demokratie lernen.“

 Die etwas andere Geschichtsstunde  ermöglichte den Lernenden exemplarische Eindrücke. Die Fachschaft bedankt sich bei allen Beteiligten Lehrerinnen und Lehrern, die den Tag ermöglicht haben und bei den Zeitzeugen, die es auch dieses Jahr geschafft haben, den Weg zur Schule zu finden und einen persönlichen Geschichtsunterricht gestatteten.

Unsere Zeitzeugen 2019 (vlnr): Frau Liv Speike aus Hofheim, Herr Waltram Ebmeyer aus Eppstein,
Herr Klaus Gereit aus Berlin und dessen Frau

 

Schülerstimmen aus unserer H9

"Frau Speike war sehr interessant und half mir, mich in die Zeit hineinzuversetzen."

"Ich fand es gut, dass sie so offen über die Zeit reden können. Dafür verdienen sie Respekt"

"Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, immer eine eigene Meinung zu haben."

"Die Gespräche waren sehr authentisch. Durch sie konnte man sich besser in die Zeit hineinversetzen und mitfühlen."

"Vielen Dank an die Zeitzeugen, dass sie sich die Zeit für uns genommen haben und ihre Erfhrungen mit uns geteilt haben."

 

 

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